Material und Herstellungsverfahren

Aus welchem Material besteht ein Skihelm mit Visier?

Skihelm

Der sichtbare Anteil des Skihelms besteht aus einer harten Außenschale, die aus Thermoplasten wie ABS oder Polycarbonat bestehen kann. Ebenfalls sind Fiberglas und Carbon möglich. Hierdurch wird dem Skihelm seine notwendige Stabilität verliehen, damit keine spitzen oder harten Gegenstände durch die Oberfläche dringen können. Der Innenbereich des Helms besteht aus EPS-Hartschaum. Dieser weiche Polsterbereich verformt sich im Falle eines Sturzes und mildert dadurch die Aufschlagskräfte, die auf den Kopf einwirken.

Das Visier

Das Visier besteht üblicherweise aus Polycarbonat. Dieser Kunststoff ist leicht, schlagfest und splittert nicht. Auch ist er gegenüber UV-Strahlung relativ unempfindlich. Im Gegensatz zu Plexiglas versprödet es nicht durch Austrocknung. Die meisten Visiere heutzutage sind kratzfest, da sie zusätzlich mit einer Schicht Klarlack überzogen sind, die es widerstandsfähiger machen. Jedoch verträgt diese Schutzschicht keine Politur oder aggressive Reinigungsmittel.

 Herstellungsverfahren

In-Mould-Verfahren

Das In-Mould-Verfahren (auch In-Mold-Verfahren) beim Skihelm bedeutet, dass die Helmschale und der Hartschaum direkt miteinander verschweißt werden. Das Resultat ist durch die vollständige Verbindung eine sehr stabile Helmstruktur. Im Gegensatz zu Skihelmen die nur punktuell verklebt sind, ist die Sicherheit bei mechanischen Einwirkungen, wie zum Beispiel der Sturz auf einen spitzen Gegenstand, deutlich höher. Zudem sind Skihelme die mit diesem Verfahren hergestellt werden deutlich leichter, da die äußere Schale recht dünn ausfallen kann, und auch langlebiger. Ein weiterer Vorteil ist, dass bei dem In-Mould-Verfahren nahezu jede Form angefertigt werden kann und damit auch gute Belüftungsmöglichkeiten eingebaut werden können. Somit bieten In-Mould Skihelme meistens eine sehr gute Belüftung.

Hartschalenhelm

Ein Hartschalenhelm, oder auch Hardshell genannt, besteht aus zwei Teilen, die ineinander gesteckt und festgeklickt werden. Es ist eine stabile Außenschale vorhanden, die durch eine flexible Innenschale ergänzt wird. Durch die verwendeten Materialien wird die Belastung im Falle eines Sturzes über den gesamten Kopfbereich verteilt, was sie gegenüber punktuellen Belastungen relativ unempfindlich macht. Auch hier besteht die Möglichkeit ein gutes Belüftungssystem zu haben. Ebenfalls sind Hartschalenhelme ziemlich robust und langlebig.

Fiberglas

Skihelme die aus Fiberglas hergestellt werden, zählen in der Regel zur Oberklasse. Diese Glasfasern sind besonders langlebig und auch die technischen Eigenschaften sind ausgezeichnet. Bei der Herstellung werden Glasfasermatten mit Kunstharz getränkt und anschließend ausgehärtet. Das fertige Material nimmt Stoßkräfte optimal auf, da es duktil ist, sich also unter Belastung verformen kann ohne zu brechen. Im Vergleich mit einem herkömmlichen Plastikhelm kann der Fiberglashelm eine vielfach höhere Belastung verkraften.

Carbon

Als High-Tech- Helme kann man Skihelme aus Carbon bezeichnen. Diese Fasern finden ebenfalls ihre Verwendung in Skihelmen der Oberklasse. Carbon ist ein verstärkter Kunststoff, der besonders leicht und robust ist. Die Carbonfasern aus Kohlenstoff sind mit einer Harzmatrix verbunden. Durch diese Kombination sind die Fasern extrem steif, fest und dehnstabil. Die Schutzeigenschaften von Carbonhelmen sind exzellent bei einem deutlich geringeren Gewicht. Besonders wer den Helm längere Zeit trägt, wird sich über die Gewichtsersparnis freuen. Durch die hervorragenden Schutzeigenschaften und das geringe Gewicht gehören Carbonhelme quasi zur Standardausrüstung im professionellen Skisport.